Geschichten aus dem Münsterhof

Überliefertes und Gefundenes aus dem Val Müstair
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Die Kanonenkugel

Am 4. April 1799 stehen sich die Österreicher Armee und diejenige der Franzosen, mit jeweils über 10‘000 Mann vor Müstair gegenüber. Die Österreicher wollen Graubünden unter ihrem Einfluss behalten, Napoleon aber will, dass es sich der Helvetischen Republik anschliesse. Die Chroniken erzählen, dass die österreichischen Kanonenkugeln wie Regen auf das Dorf herniederfielen. Eines dieser Geschosse schlägt in eine Lärche ein, die sich ob dem Kloster Müstair befindet, und bleibt dort stecken.

Der Baum aber wächst weiter, umschliesst und konserviert so sein makabres Geheimnis. Als 165 Jahre später Waldarbeiter diesen Baum fällen, stossen sie auf die todbringende Kugel, die so lange Zeit im Holz verborgen geblieben war.

Die Franzosen unterliegen in der Schlacht und werden bis am Abend dieses vierten Aprils bis nach Tschierv, der letzten Ortschaft vor dem Ofenpass zurückgeschlagen.
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Benedikt Fontana's Brunnen

Im Jahre 1499 sammelten sich die Bündner Truppen vor der Calvenschlacht in Müstair. Benedikt Fontana, der Anführer und Held dieser Schlacht hielt hier eine Rede vor seinen Männern und sprach ihnen Mut zu. Bevor er in den Kampf zog, stillte er seinen Durst an diesem Brunnen, der sich damals auf dem Dorfplatz neben dem Kloster St.Johann befand.  Fontana jedoch wurde im Kampfgetümmel durch ein feindliches Geschoss schwer verletzt, während er als Hauptmann an der Spitze der Bündner Truppen den Österreichern entgegenstürmte. Mit dem Tode ringend, hielt er mit der linken Hand die Wunde am Unterleib, während er mit der Rechten sein Schwert gegen den Feind richtete. Das Gesicht den Kameraden zugewandt, spornte er sie mit letzter Kraft zum Sieg an: "Frisch auf, meine Jungen, ich bin nur ein Mann, achtet meiner nicht; heute noch Bündner und die Bünde oder nimmermehr!"
In der Folge siegten die Bündner über das Österreichische Heer und erlangten die Freiheit für Graubünden. Der Brunnen wurde im Frühling 2012 restauriert und befindet sich jetzt vor dem Hotel Münsterhof.
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Napoleon's Bett

Wo heute das Hotel Münsterhof steht, befanden sich vor dessen Erbauung zwei stattliche Bauernhäuser. Das eine hatte auch eine Wirtsstube und ein paar Zimmer in denen Reisende übernachten konnten. Aus diesen Zeiten stammt auch die Bettstatt, die sich heute im Zimmer Nr. 12 des Hotels Münsterhof befindet. Grossmutter sagte immer, ihre Grossmutter habe ihr erzählt, Napoleon hätte in diesem Bett geschlafen. Im Fussende des Bettes ist die Jahreszahl 1771 kunstvoll eingeschnitzt und über dem Bett prangt Napoleons Konterfei. Als einmal ein Geschichtsprofessor der Universität Basel bei uns zu Gast war, fragte ich ihn, ob dies möglich sei. Dieser aber erklärte, Napoleon selber sei bei diesem Feldzug, nördlich der Schweiz durchgezogen. Es sei aber wahrscheinlich, dass der Gast, der in diesem Bett ruhte der französische General Dessalles oder einer seiner Offiziere war. Dessalles Heer lieferte sich im Jahre 1799 hier in Müstair eine furiose Schlacht mit den Österreichern um die Vorherrschaft über Graubünden. So ist es vielfach mit der Geschichte, jeder legt noch eins drauf.
Aber vielleicht war es ja doch Napoleon?!
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Giacum Lombardins Jagdgewehr

Es ist das Jahr 1826, Giacum Lombardin war ein guter Ehemann und Vater, aber er hatte ein Laster: das Wildern! Des Nachts nahm er seinen Vorderlader und stieg in die Berge. Selten kam er ohne Beute zurück. Viele Jahre lang trieb er sein Unwesen in den Wäldern des Val Müstair. Immer wieder versuchten die Landjäger ihn zu fassen, aber er war schlau und vorsichtig und so kam er immer wieder davon. Dass er mit seiner Wilderei so erfolgreich war, brachte ihm einen gewissen Ruf ein und man bewunderte ihn. Doch Giacums Nachbar war ein missgünstiger Mensch. So verriet er ihn eines Tages an die Landjäger und teilte ihnen mit wohin Giacum in der nächsten Nacht auf die Pirsch ginge. Im Wald ob dem Pisch-Wasserfall legten sich die Hüter des Gesetzes auf die Lauer. Als Giacum nichtsahnend des Weges kam, riefen Sie ihm zu sich zu ergeben, Giacum aber rannte los, die Landjäger schossen und trafen. Giacum taumelte, stolperte über eine Baumwurzel und stürzte über die Felsen in die Tiefe. Dies war das Ende des berüchtigten Wilderers Giacum Lombardin. Sein Gewehr wurde nie gefunden. Fast 150 Jahre später stürzte ein Schafskitz unseres Grossvaters Charlet Fasser, der den Hof Guad bewirtschaftete, bei Pisch in die Schlucht. Grossvater wollte das Tier bergen und stieg in die Felsen. So fand er dort, eingeklemmt in einer Felsspalte, des Wilderers Giacum berühmtes Jagdgewehr.
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Karolinger Brottopf

Als Karl der Grosse nach seiner Krönung in Rom mit seinem Gefolge zurückkehrte, geriet er auf dem Umbrail-Pass in ein grosses Unwetter. Sie verloren alle ihre Vorräte und litten grossen Hunger. Nur mit Mühe und Glück retteten sie sich ins Val Müstair. Hier angekommen fanden sie, dort wo heute das Kloster in Müstair liegt, einen Brottopf-Stand vor. Dieser Brottopf schmeckte Karl dem Grossen so sehr, dass er aus Dankbarkeit für ihre Rettung und Freude an der guten Speise, an dieser Stelle das Kloster St.Johann gründete.

Seitdem wird das Rezept des Karolinger-Brottopfs vom Vater zum Sohne übertragen.
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